Session Proposals

Kritische Auseinandersetzungen mit Männlichkeiten in der politischen Bildung

Warum geht die meiste Gewalt von Männern aus und warum setzen sie sich eigentlich so wenig für die Gleichberechtigung aller Geschlechter ein, wenn doch die Ungerechtigkeiten so offensichtlich sind? Die derzeitigen Ausformungen der Männlichkeiten spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung sowie der Beständigkeit von Patriarchat, Sexismus und geschlechtlichen Ungleichheiten auf der individuellen und strukturellen Ebene.

Im Rahmen der Session soll verdeutlicht werden warum Männlichkeiten ein zentraler Bestandteil in der politischen Bildung seien sollten und welche pädagogischen Möglichkeiten es dazu gibt.

Das Buch zur Session: Doppe, Blu / Holtermann, Daniel (Hg.)(2021): Vom Scheitern, Zweifeln und Ändern - Kritische Reflexionen von Männlichkeiten. Unrast Verlag: Münster.

https://www.unrast-verlag.de/neuerscheinungen/vom-scheitern-zweifeln-und-aendern-detail

Weitere Informationen:

Dissens - Institut für Bildung und Forschung e.V. www.dissens.de

Queertopia: http://queertopia.blogsport.de/

Politische Bildung für alle? Sozial-räumliche Ungleichheiten und die Erreichbarkeit von Zielgruppen

Soziale und politische Teilhabe sind abhängig von individuellen und sozialen Ressourcen. Ich muss wissen wie die Welt um mich herum funktioniert und ich brauche Zugriff auf Gelegenheitsstrukturen in meinem sozial-räumlichen Umfeld, um dieses Wissen zur Anwendung zu bringen und Teilhabe herzustellen. Politische Bildung fördert beides: Wissen (Workshops, Vorträge, Seminare, ...) und Strukturen (Anlässe, Begegnung, soziale Orte, ...).

Doch die Verfügbarkeit kulturellen (Wissen) und an soziale Strukturen gebundenen (Zugänge) Kapitals korreliert stark mit der individuellen ökonomsichen Lage. In jüngster Zeit wird unter den Schlagworten „soziale Segregation“ und „Peripherisierung“ wieder häufiger über die räumliche Verfestigung dieser Ungleichheiten in Stadt und Land diskutiert. Beide Begriffe verweisen auf eine zunehmende Polarisierung eher privilegierter und eher benachteiligter Quartiere und Regionen.

Vor diesem Hintergrund steht die politische Bildung vor einer besonderen Herausforderung in Bezug auf die Wahrnehmung ihrer Verantwortung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Für wen sind ihre Inhalte gemacht? Wo findet sie statt? Wer nimmt an ihren Angeboten teil? Wer weiß noch nicht einmal, dass es sie gibt? (Wie) Kann sie die soziale und gesellschaftliche Teilhabe für alle fördern?

Ich arbeite am Institut für Soziologie und Demographie der Universität Rostock und forsche zu Armut und sozial-räumlicher Ungleichheit in Mecklenburg-Vorpoummern. Die Politische Bildung betrachte ich als interessierter Laie. Ich möchte daher nur einen kurzen Impuls zu sozial-räumlichen Ungleichheiten in Nordostdeutschland setzen und dann in die Diskussion darüber einsteigen, welche Implikationen sich daraus für die Theorie und Praxis der politischen Bildung ergeben.

Kein Schlussstrich! Politische Bildung zum NSU-Komplex

Zwischen 2000 und 2007 haben Neonazis unter der Selbstbezeichnung „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) in Deutschland zehn Menschen ermordet sowie drei Sprengstoffanschläge und 15 Banküberfälle verübt. In Rostock-Toitenwinkel wurde am 25. Februar 2004 der 25jährige Mehmet Turgut vom NSU ermordet. Der Begriff „NSU-Komplex“ beschreibt die Verbindung von Neonazi-Netzwerken, Fehlverhalten von staatlichen Institutionen und dem gesellschaftlichen Rassismus, welcher die Terrorserie des NSU ermöglichte.

Bis heute ist der NSU-Komplex in keinem Bundesland Bestandteil des Lehrplans. Gleichzeitig gibt es mittlerweile eine vielfältige Bandbreite an Methoden für den außerschulischen und schulischen Einsatz. In der Session wird eine Auswahl dieser Methoden vorgestellt und diskutiert. Außerdem diskutieren wir Grundlagen der Bildungsarbeit zum NSU-Komplex: Was sind Lebensweltbezüge der Teilnehmenden? Aus welcher Perspektive erzählen wir den NSU-Komplex? Und was ist eigentlich das Verhältnis von true crime und Rassismuskritik?

#hatebreach "Lösch dich nicht! – Hass im Netz begegnen ?!"

In dieser Session stellen wir das Bildungsmaterial „Lösch dich nicht – Hate Speech im Netz begegnen“ vor, das vom Kopiloten e. V. in Kassel entwickelt und auf der Bildungsplattform politischbilden.de zur freien Verfügung gestellt wurde.

Gemeinsam mit euch wollen wir - unter Kolleg*innen und gespickt mit viel Erfahrungswissen aus der Bildungspraxis - das Material in seinen schulischen wie außerschulischen Anwendungsmöglichkeiten diskutieren und besprechen, wo die Herausforderungen, Möglichkeiten und Grenzen primärpräventiver Bildungsangebote wie diesem liegen.

Soziale Medien spielen im Leben junger Menschen eine immer größere Rolle. Gleichzeitig ist Hate Speech im Netz zu einem gesellschaftlichen Problem geworden, mit dem viele Jugendliche Berührungspunkte in ihrem Alltag haben. Deswegen ist die Frage, wie man Hate Speech im Netz begegnen kann zu einem wichtigen Thema der politischen Bildung geworden, dem wir uns in dieser Session inhaltlich stellen wollen.

Die Bildungsplattform politischbilden.de sammelt Hintergrundbeiträge und Methodenmaterial von politischen Bildner*innen, um sie Aktiven im Feld der politischen Bildung zur Verfügung zu stellen, untereinander zu Vernetzung und Austausch anzuregen, und gleichzeitig Angebot- und Expertise-Suchenden von außen die Möglichkeit zu geben, auf die richtigen Partner*innen im weiten Feld der politischen Bildung zu stoßen.

Mind the Gap - zur Diskrepanz zwische Wissen und Handeln im Kontext sozial-ökologischer Transformation

Das Wissen zu globalen Krisen und möglichen Handlungsoptionen existiert bereits und wird stetig erweitert. Viele Menschen setzen sich schon heute für eine nachhaltige Zukunft ein. Doch es bedarf einer gemeinsamen Reflexion wie wir vom Wissen und Denken ins Handeln kommen. Was sind die individuellen und gesellschaftlichen Herausforderungen dabei? An welchen Stellschrauben kann jede Person drehen, um Wandel mitzugestalten?

Wir sehen eine gesellschaftliche Verantwortung Veränderungsprozesse vor allem strukturell mitzugestalten, anstatt Verantwortung vorrangig auf individueller Ebene zu platzieren.

Für uns steht aber auch fest, dass nicht ein einziger Weg in eine gerechte Zukunft für alle führt. Vielfältige lebenswerte Wege entstehen durch Menschen und ihre Ideen, die gemeinsam respektvoll und auf Augenhöhe ausgehandelt, ausprobiert, verändert, verworfen oder beibehalten werden.

In dieser Session wollen wir Einblicke in unsere Arbeit geben - in unser Seminarangebot durch das wir Raum, Zeit und Methoden schaffen, um über die Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln in der sozial-ökologischen Transformation zu reflektieren.

Escape Rooms in der politischen Bildung

Eine Story, ein Ort und 60 Minuten Zeit– das Format des Escape Rooms erfreut sich in der Freizeitgestaltung großer Beliebtheit. Eine Gruppe von Spieler*innen bekommt innerhalb von Escape Rooms die Aufgabe viele verschiedene Rätsel zu lösen, um einem Geheimnis auf die Spur zu kommen, einen Kriminalfall zu lösen oder einfach aus dem Raum zu entkommen. Hinweise, die bei der Lösung helfen können, befinden sich überall im Raum. Das Gruppenerlebnis steht dabei im Vordergrund und bietet die Möglichkeit wirkmächtig zu agieren und gemeinsam etwas zu schaffen.

Als aktivierende und gruppenorientierte Methode sind Escape Rooms auch für die politische Bildung interessant. Sie können helfen neue Zielgruppen für politische Themen zu motivieren, bieten die Möglichkeit Themen spielerisch und niedrigschwellig aufzugreifen und einen spannenden erfahrungsbasierten Einstieg in Formate der politischen Bildung ermöglichen.

Wie Escape Rooms gelingend in politische Bildungssettings integriert werden können und was es bei der Entwicklung zu beachten gilt, findet in dieser Session den Raum. Dabei werden erste Ergebnisse des Modellprojekts „Escape Rooms in der politischen Bildung“ vorgestellt und dienen als Diskussionsgrundlage für eigene Ideen und Projekte.

Ulrike Gisbier

Zukunftsbildung und Landespolitik - Eine Diskussionsrunde

Wir setzen einen kurzen Impuls zu den aktuellen Entwicklungen im Land MV . Was steht in den Empfehlungen des Zukunftsrats konkret zur BNE? Was hat es mit dem Zukunftsfonds BNE beim Nationalen Aktionsplan auf sich? Wo steht die LAG BNE aktuell?

Anschließend geben wir die Runde frei zum Nachfragen, Diskutieren, Auf-den-Punkt-Bringen. Und natürlich wird esnach dem Wahlsonntag auch um eine Einordnung dieser Papiere in die erwarteten neuen parlamentarischen Rahmenbedingungen gehen.

Ulrike Gisbier, Über.Morgen gGmbH

www.uebermorgen.info

Christoph Schultz

Methoden "Lichtenhagen im Gedächtnis" - Leider Abgesagt

In der Session werden übersichtsartig Methoden, die in den letzten Jahren im Dokumentationszentrum „Lichtenhagen im Gedächtnis“ (Soziale Bildung e.V.) entstanden sind vorgestellt. In dem Rahmen wird auf eine Methodensammlung und eine Web-App eingegangen, die vielfältige Möglichkeiten in pädagogischen Projekten bieten, den Themenkomplex des Pogroms in Rostock-Lichtenhagen zu thematisieren.

DOING MEMORY

Das Projekt Doing Memory (www.doing-memory.de) beschäftigt sich mit Praxen der Erinnerung an rechte Gewalt. Es verknüpft wissenschaftliche und aktivistische Perspektiven. Welche Ansätze und Möglichkeiten gibt es, die mit der Erinnerung an rechte Gewalt verbundenen Fragen (z.B. An was wird erinnert? Gibt es gutes und schlechtes Erinnern? Wie ist mit den Konflikten um Erinnern an rechte Gewalt umzugehen? ...) in Formate politischer Bildung zu überführen. Wir sind gespannt!

Adelwin Südmersen

taraxacum. - 100 Karten mit abwechslungsreichen Impulsfragen und Aufgaben für eine Welt im Wandel

Vorgestellt wird das neue BNE-Spiel taraxacum. mit 100 Impulskarten zu politischen Fragestellungen, dass leicht verständlich mit unterschiedlichen Altersstufen im Unterricht genutzt werden kann. Es ist prozessorientiert sowie ergebnisoffen gestaltet. In kurzer Zeit kann ein politisches Thema mit der Lebenswelt der Schüler*innen verknüpft wird. Meinungsbildung, aber auch überraschende Aha-Momente finden statt und regen dazu an, sich selbst zu hinterfragen und Perspektiven zu wechseln. Zudem gibt es zwei Kategorien, bei denen Experimente und andere Aufgaben möglich sind, um ins praktische Handeln zu kommen.

taraxacum. kann sehr leicht als Ergänzung oder auch anstelle von geplanten Inhalten genutzt werden, z.B. als Einstieg in ein Thema oder in einer Vertretungsstunde. Es eignet sich sowohl für die Bildungsarbeit mit Jugendlichen als auch für Erwachsenengruppen.

Weitere Informationen unter: https://oekohaus-rostock.de/bildung/weitere-bildungsangebote/taraxacum/

Tutmonde e.V., Jana Michael

Das Abenteuer mit den SDGs Bücher

Drei neue SDGs Kinderbücher von und nicht nur für MV! Ziel war es, 3 SDGs Kinderbücher zu entwickeln, die je nach Altersgruppe inhaltlich angepasst wurden (0-3 J., 4-7 J., 8 Plus J.). Wir möchten mit diesen 3 Kinderbüchern die Agenda 2030 den Kindern spielerisch nahbringen.

Die Geschichten für die Kinder wurden von Mädchen mit Fluchtgeschichte, Migrationsgeschichte, Spätaussiedlerinnen und von Einheimischen geschrieben (Autorinnen sind zwischen 13-22 J. alt). Unser Ansatz war und ist es, vielen Stereotypen und postkolonialen Haltungen, die oft auch in den Kinderbüchern unbewusst transportiert und unbemerkt aufgenommen werden, entgegen zu treten.

Förderpraxis des Landes für die Träger der politischen Bildung

Die Stellung der freien Träger der politischen Bildung im Land MV ist suboptimal. Die Förderpraxis des Landes gestattet keine kontinuierliche Bildungsarbeit und orientiert sich zu restriktiv an an einen sehr engen Bildungsbegriff. Hier bedarf es Erfahrungsaustausch und innovativer Lösungsansätze.

Sind Pflanzen politisch?

Gemeinsam wollen wir uns diese Frage stellen!

Spielen Pflanzen in eurer Bildungsarbeit eine Rolle, dann seid ihr hier besonders richtig? Aber natürlich auch jede*r der sich für Pflanzen und/oder politische Bildung interessiert.

Meine Gedanken dazu:

Pflanzen sind nicht nur wesentlicher Bestandteil unserer Ernährung, sie sind auch Basis unserer Kleidung, unserer Möbel, unserer Medikamente, etc.

Wo lässt sich z.B. in unserer Bildungsarbeit die politische Dimension von Pflanzen stärker herausstellen? Wie lässt sich diese für Kinder und Jugendliche besser erlebbar machen?

Ich wünsche mir Perspektivwechsel, Austausch und Inspiration!

Demokratiestärkende Bildung mit Kindern im Grundschulalter

Die gemeinsame Session der Modellprojekte des NDC (MutiG – Miteinander und tolerant in Grundschule) und von Soziale Bildung (Hortdialoge – demokratiestärkende Bildungsarbeit im Hortalltag) legt den Fokus auf die Bildungspraxis mit pädagogischen Fachkräften.

Unserem Ziel ist die Sensibilisierung für Ausgrenzung aufgrund von Alter, Herkunft, Geschlecht und finanzieller Situation. Dazu möchten wir mit Menschen, die mit Kindern arbeiten, in den Austausch treten.

Dabei soll es auch um diese Fragen gehen:

Welche Rolle spielt Ausgrenzung generell in den Einrichtungen?

Welche Herausforderungen stellen sich in der Praxis?

Welche Themen eignen sich besonders, um Einrichtungen für eine ausgrenzungssensible Pädagogik zu öffnen?

Wir freuen uns auf euch.

Mitch, Tina und Thomas

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