Session Proposals

Marius Schlageter

"Europa braucht uns – Wir brauchen Europa" -> Europawahl 2019

Die Session soll sich damit auseinandersetzen, wie wir als Jugendverbände und die Zivilgesellschaft im Allgemeinen den DBJR VV Beschluss "Europa braucht uns - Wir brauchen Europa" Wirklichkeit werden lassen können.

Mit der Europawahl 2019 sowie dem EU Sondergipfel in Sibiu am 9. Mai 2019 finden 2019 zwei wichtige und zukunftsweisende europäische Momente statt, die uns die Chance geben, Europa in unserem Sinne zu gestalten. Doch was ist dafür notwendig? Welche Schritte müssen gegangen und welche Akteure einbezogen werden?

Ziel der Session ist es, konkrete Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten und im Anschluss an das Barcamp umzusetzen.

Rilana Tump

Aktion Mensch gibt Tipps zu Fördermitteln für Ihre Projektideen

Jugendverbandsarbeit bedeutet auch: Tolle Projekte auf den Weg zu bringen – für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung. Dabei möchten wir von der Aktion Mensch Sie unterstützen: Mit finanziellen Mitteln und dem nötigen Fachwissen in Sachen Inklusion. In einer einstündigen Info-Session zeigen wir Ihnen:

- Welche kleinen bis großen Projekte Sie durch uns fördern lassen können

- Welche vielfältigen Fördermöglichkeiten zwischen 5.000 – 350.000 € Sie bei uns haben

- Und wie Sie mit wenigen Klicks einen Förderantrag bei der Aktion Mensch stellen können

Neugierig geworden? Dann besuchen Sie uns gern - wir freuen uns auf Ihre Fragen und Projektideen.

Mehr Infos zur Aktion Mensch-Förderung unter:

www.aktion-mensch.de/foerderung/

BAföG rauf! - Geschichte, Politik und Auseinandersetzungen um die staatliche Ausbildungsförderung

Wir bekommen zu wenig BAföG. Wer studiert oder zur Schule und Berufsschule geht weiß das. Dabei besteht das Problem aber nicht nur in den viel zu niedrigen BAföG-Sätzen, von denen die meisten jungen Menschen nicht einmal die Miete zahlen, geschweige denn gut leben können. Auch die psychosoziale Belastung durch Nachweisfristen und Ämterstress, die Frage nach der Anerkennung von ehrenamtlichem Engagement bei der Berechnung der Regelstudienzeit oder die bestehenden Altersgrenzen gehören zu den Fragen, die im Rahmen der aktuellen Debatte um eine Änderung der staatlichen Ausbildungsförderung diskutiert werden müssen. Besonders schwer wiegt außerdem die Tatsache, dass immer weniger junge Menschen tatsächlich BAföG beziehen, obwohl immer mehr darauf angewiesen sind.

Warum ist das so? Im Workshop wollen wir uns die Geschichte des BAföG anschauen und in den Kontext sozialer und politischer Auseinandersetzungen stellen. Wir wollen uns erarbeiten, wie das BAföG ursprünglich gedacht war und welche Veränderungen es im Laufe der Jahrzehnte erfahren hat. Außerdem wollen wir darüber diskutieren, wie sich Jugendverbände wie die DGB-Jugend und die Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken aktuell für eine bessere Ausbildungsforderung engagieren und welche Forderungen es gibt.

Erik Rose

Beet vs. Beton - wem gehört die Stadt?

Immobilienspekulationen, hippe Gewerbegebiete in zentralen Lagen, Landflucht, Wohnungsnot. Nicht nur den älteren Generationen machen die aktuellen Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt schwer zu schaffen. Gerade in den Städten und Metropolregionen verschwinden immer mehr grüne Rückzugsorte, die auch von Kindern und Jugendlichen auf vielfältige Art und Weise genutzt werden. Planungsverfahren zur Bebauung von Parkanlagen werden auch entgegen eindeutiger Volksentscheide und Bürgerprotesten zum Trotz weiter vorangetrieben, Kleingartenanlagen werden geschlossen und in Bauland umgewandelt, riesige Areale werden nachverdichtet, ohne dabei Grünflächen auch nur mitzudenken. Kurzum, während die Städte wachsen, verschwindet die Natur.

Wir möchten dagegenhalten und meinen: die Städte gehören ihren Bewohner_innen. Als Jugendverbände müssen wir daher – gerade auch stellvertretend für die noch nicht wahlberechtigten Kinder und Jugendlichen – für das Recht der Bewohner_innen auf den Schutz grüner Rückzugsorte, des Stadtklimas und, damit einhergehend, das Recht auf eine lebenswerte Stadt einstehen. Wie das gelingen kann und welche Möglichkeiten und Hürden auf dem Weg dorthin warten, darüber soll sich in dieser Session ausgetauscht werden.

Beruf oder Berufung? Arbeiten und Arbeitnehmer*innenrechte im Jugendverband

Im Jugendverband, oder im Jugendring als Fachkraft zu arbeiten ist kein Job wie jeder andere. Die hauptsächlich selbstorganisierten und vom ehrenamtlichen Engagement der Mitglieder getragenen Strukturen der Verbände stellen Bildungsreferent*innen, aber auch alle Beschäftigten vor besondere Herausforderungen, z.B. im Hinblick auf Arbeitszeiten und Arbeitsbelastung. Wie sieht es rechtlich aus? Was für Mitbestimmungsmöglichkeiten haben Hauptamtliche, wann endet ein Arbeitstag im Zeltlager? Fragen über Fragen, mit denen wir uns in dieser Session beschäftigen wollen.

Diese Session findet in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat des DBJR statt.

Michael Behr

Beteiligung macht mobil – Wie können junge Menschen den ÖPNV gestalten?

Mobilität ist eines der wichtigsten Themen junger Menschen. Doch leider haben sie in dem Bereich meist kein Mitspracherecht. Das führt oftmals dazu, dass der ÖPNV alles andere als „jugendgerecht“ ist und an ihrer Lebenswelt vorbeifährt.

Aus diesem Grund setzen wir uns im Rahmen von „Jugend Macht Zukunft“ seit 1,5 Jahren für einen „jugendgerechten“ ÖPNV in Sachsen-Anhalt ein.

Bei der Session wollen wir mit euch ins Gespräch kommen und gemeinsam darüber diskutieren, welche Mitbestimmungsmöglichkeiten braucht es um den ÖPNV „jugendgerecht“ zu gestalten.

David Gilles

Demokratie! Das neue Gruppenspiel zum spielerischen und interaktiven Demokratie-Lernen

In dieser Session wollen wir unser neues Spiel Demokratie! vorstellen, anspielen und diskutieren.

Demokratie! eignet sich durch seine Offenheit und Variabilität für ganz unterschiedliche Zielgruppen und ist vielfältig einsetzbar: in der Schule, im Jugendzentrum, in der außerschulischen Bildungsarbeit, in der Erwachsenenbildung, in der Kita und an vielen anderen Orten. Das Spiel ist sehr niedrigschwellig und kommt vollständig ohne Schriftsprache aus.

36 bunte Bildkarten im Format A4 schaffen einen Erfahrungsraum für demokratische Prozesse und laden zur Auseinandersetzung mit zentralen Konzepten und Ausdrucksformen einer demokratischen Gesellschaft ein. Das Spiel bringt die Teilnehmer*innen über ihre eigenen Erfahrungen und ihr eigenes Wissen zu Demokratie ins Gespräch. So können sie gemeinsam Ideen für ein demokratisches Zusammenleben und ein besseres Verständnis von demokratischen Werten, Institutionen und Prozessen entwickeln.

Demokratische Beteiligung und Empowerment am Beispiel eines parlamentarischen Abends

Wie können sich junge Menschen in Jugendverbänden an der Gestaltung von Politik wirksam beteiligen? Wie können sie motiviert werden sich selbstbewusst einzubringen und wie bleiben sie engagiert?

Die Möglichkeit des Empowerment soll am Beispiel des Parlamentarischen Abends der DGB Jugend zum Thema "Ausbildung 4.0" dargestellt werden (November 2018). Zu diesem Themengebiet gehören aktuelle Fragen aus laufenden Gesetzgebungsprozessen des Bundes bezüglich der Reform des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) und darin enthalten der Mindestausbildungsvergütung.

Wir möchten an diesem Beispiel diskutieren, wie Jugendliche befähigt werden können gegenüber Berufspolitiker_innen und Öffentlichkeit selbstbewusst aufzutreten und ihre eigenen Positionen zu vertreten. Wie können ehrenamtliche junge Menschen ihre gemeinsamen Interessen in der parlamentarischen Demokratie verteten?

Géraldine Cromvel

Die Internationale Jugendarbeit der Zukunft - Herausforderungen und Chancen

Angesichts steigender Herausforderungen, die mit den multikulturellen, multinationalen Gesellschaften in Europa und der globalisierten Welt einhergehen, hat die Internationale Jugendarbeit einen immer wichtigeren Stellenwert und ist ein fester Bestandteil der nationalen Kinder- und Jugendpolitik.

Wir Jugendverbände sind dabei als Akteure im Arbeitsfeld der internationalen Jugendarbeit nicht mehr wegzudenken und spielen bei seiner Ausgestaltung eine wichtige und maßgebende Rolle. Wir können unabhängig von nationalen Interessen Themen auf die Agenda setzen und haben als Mitglieder des DBJR ein hohes Mobilisierungspotenzial in der Zivilgesellschaft.

Durch unsere diversen Projekte bieten wir Freiräume für Begegnung Austausch und Reflektion und letztlich auch für Innovation. In diesem Zusammenhang und in Anlehnung an die zentrale Frage des Barcamps wollen wir folgenden Fragen diskutieren: Wie können wir die Internationale Jugendarbeit noch demokratischer und nachhaltiger gestalten (sowohl als Prozess, als auch in der direkten Arbeit mit Jugendlichen), um mit zukünftigen Herausforderungen der globalisierten Welt umzugehen? Welche Austauschformate müssen weiterentwickelt werden? Welche politische Rolle spielen wir Jugendverbände dabei?

Gemeinsam mit Marie-Luise Dreber, Direktorin der Fachstelle für internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. (IJAB) und Albert Klein-Reinhardt, Referat für Europäische und internationale Jugendpolitik des BMFSFJ (TBC) wollen wir diese und weitere Fragen diskutieren und uns austauschen. Alle, die Interesse an diesem Thema haben und aus ihrer Praxiserfahrung berichten möchten, sind herzlich zu unserer Session eingeladen.

Jürgen Ertelt

Digitale Jugendarbeit

Die digitale Transformation in allen gesellschaftlichen Bereichen bietet herausfordernde Chancen für die außerschulische Bildungsarbeit mit Jugendlichen. Mitarbeitende sind allerdings neuen Anforderungen ausgesetzt, die nur durch eine begleitende Service-Infrastruktur und Qualifizierungsangebote abgefedert werden können. Es soll ein Katalog der Aspekte des digitalen Umbruchs mit Fokus auf Jugend- und Kulturarbeit aufgeblättert und Maßnahmen einer geschmeidigen Neuausrichtung gelistet werden.

Erinnungsarbeit in und mit Archiven

„Geschichte wird gemacht“ – Aber von wem?

Welche Akteur*innen schließlich von der historischen Forschung wahrgenommen werden, hängt nicht zuletzt von der Sammlung, Erschließung und Nutzbarmachung der Informationen durch Archive ab. Gerade Kinder- und Jugendarchive nehmen hier eine besondere Rolle innerhalb der Archivlandschaft ein, leisten sie doch beispielsweise einen entscheidenden Beitrag zur historischen Verortung organisierter und nichtorganisierter Jugend in der Gesellschaft. Mit ihren Bildungsangeboten schlagen sie Brücken in die Geschichte der jugendlichen Lebenswelten und helfen das gewachsene Selbstverständnis von Kinder- und Jugendorganisationen nachzuvollziehen.

In der Session setzen wir uns mit dem Archiv als mögliches Instrument der Erinnerungsarbeit in Kinder- und Jugendverbänden auseinander. Wie wichtig ist die Überlieferungsbildung des jugendlichen Gedächtnisses und welche Rolle spielen eigene Archive für die aktive Bildungsarbeit in den Kinder- und Jugendverbänden heute?

Europawahl 2019 - Wege zur breiten Partizipationsförderung und Mobilisierung

2019 wird mit der Europawahl, der Verabschiedung des neuen mehrjährigen Finanzrahmens oder des Gipfeltreffens in Sibiu im Mai ein entscheidendes Jahr für die pro-europäische Zukunft.

Der DBJR-Beschluss "Europa braucht uns - wir brauchen Europa" legt sehr deutlich und klar dar, welche inhaltliche Herausforderungen bestehen und in welche Richtung die Europäische Union weiterentwickelt werden müsste. Vielfach und in verschiedenen Formaten erarbeiten Jugendlichen Konzepte und Ideen für die europäische Zukunft.

Fest steht, dass die pro-europäische Zukunft nur gelingen kann, wenn wir die Gesellschaft in ihrer Breite in die europäische Lebensrealität und Politik einbinden. Als JEF Deutschland und JEF Europa arbeiten wir deshalb an einer Europawahlkampagne (www.europamachen.eu / IChooseEurope (www.jef.eu)), die Partizipation fördert, zum Mitmachen anregt und möglichst breit für die Europawahl mobilisieren will. Wir verknüpfen dies mit konkreten inhaltlichen Vorstellungen als Gegenangebot zu den rückwärtsgewandten Ideen anti-europäischer Bewegungen.

In der Session wollen wir gemeinsam mit euch daran arbeiten, wie pro-europäische Partizipationsförderung in der Breite der Gesellschaft gelingen kann. Wir wollen mit euch Best-Practices zu europapolitischer (Bildungs-)arbeit und Mobilisierung austauschen und daran arbeiten, wo und wie Kooperationen zwischen Verbänden mit unterschiedlichen Zielgruppen im Vorfeld der Europawahl geknüpft werden können. Voraussichtlich werden wir auch die Vorsitzende der Union des fédéralistes européens France, des französischen Partnerverbands der JEF Deutschland, in unserer Sessions dabei haben.

Marc Eickelkamp

Für ein Wahlrecht ohne Altersgrenze!

Für ein Wahlrecht ohne Altersgrenze! - Kinder- und Jugendbeteiligung als Impuls zu mehr Generationengerechtigkeit!

In der KjG darf jede*r - ungeachtet des Alters - mitbestimmen und mitgestalten. Wir setzen uns für eine ehrliche Kinder- und Jugendbeteiligung ein und haben entsprechende Konzepte entwickelt, über die wir gerne ins Gespräch kommen wollen. Wer also Interesse am Thema Wahlalter(absenkung), Kindermitbestimmung und Beteiligung hat, ist herzlich eingeladen!

Leider kommt Marc nicht. ABER: Wir übernehmen die Session. Zumindest wenn es um die Wahlaltersenkung geht. Gemeinsam wollen wir Argumente und Erfahrungen für und gegen das Wahlrecht ohne Altersgrenze sammeln. Die helfen bei unserer aktuellen Kampagne #wahlaltersenken.
Deutscher Bundesjugendring, 02.02.2019

Hinsehen, Aufstehen, Demonstrieren - Demonstrationsaufrufe durch Jugendverbände

Als Jugendverbände und -ringe treten wir für Demokratie, Sozial- und Rechtsstaatlichkeit sowie unveräußerliche Menschenrechte ein. Wir stehen für eine solidarische, bunte, friedliche und gerechte Gesellschaft und ermutigen junge Menschen dabei sich Rassismus, Ausgrenzung und Hass entgegen zu stellen. Aufrufe zu Großdemonstrationen wie #unteilbar und „Klima schützen-Kohle stoppen“ zeigen, dass politische Teilhabe und Meinungsäußerung gelebte Realität in vielen Jugendverbänden ist.

Doch wie kann eine verbandseigene „Demonstrationskultur“ aufgebaut und etabliert werden? Welche (rechtliche) Verantwortung tragen wir als Jugendverbände, wenn wir zur Teilnahme an Demonstrationen aufrufen? Welche gesetzlichen Vorgaben müssen dabei beachtet werden?

Diese und weitere Fragestellungen möchten wir mit euch diskutieren und einen Erfahrungsaustausch zu diesem Thema anregen.

Lukas Georg Schlapp

Internationale Jugendbeteiligung | Perspektiven bei den Vereinten Nationen

Das Programm der Jugenddelegierten zur UN-Generalversammlung besteht seit 2005.

Die Jugenddelegierten begleiten die deutsche Delegation zur Generalversammlung sowie zur Sozialentwicklungskommission der Vereinten Nationen. Dort setzen sie sich für die Belange junger Menschen ein, indem sie den Diplomaten*innen als ‚Experten*innen in Sachen Jugendfragen‘ die Sichtweise von Jugendlichen näher bringen. Im Vorfeld erfolgt eine deutschlandweite Konsultation mit Jugendlichen aus verschiedenen Verbänden und Gruppierungen.

Was forderten Jugendliche in Deutschland von den Vereinten Nationen? Wie effizient sind die Jugendbeteiligungsprozesse bei den Vereinten Nationen selbst? Welchen Beitrag leistet das Jugenddelegiertenprogramm und wie wichtig sind die Jugendverbände im Hintergrund? Was wünscht ihr euch von Deutschlands Mitgliedschaft im UN-Sicherheitsrat?

Fragen wie diese möchten die Jugenddelegierten zur UN-Generalversammlung 2018, Antonia Kuhn und Lukas G. Schlapp, mit euch diskutieren.

Jugendring- und -verbandsarbeit in Ostdeutschland

Auch fast 30 Jahre nach dem Beitritt der DDR zur BRD sind die Bedingungen für Jugendverbandsarbeit in Ostdeutschland andere als in den alten Bundesländern. Vielerorts sind die Jugendverbände nicht in derselben Größe und Vielfalt aufgestellt wie im übrigen Bundesgebiet, was insbesondere die kommunalen Jugendringe vor besondere Herausforderungen stellt.

Wir wollen darüber ins Gespräch kommen, welche spezifischen Anforderungen es für die Arbeit der Jugendringe- und verbände im Osten gibt und welche konkreten Verbesserungen notwendig sind.

Jugendringe die unter Druck geraten - Europäische Realität?!

In vielen europäischen Ländern haben rechtspopulistische Parteien in den vergangenen Jahren Wahlen gewonnen, den Diskurs verändert und damit begonnen Rechtsstaatlichkeit, die Rechte von Minderheiten und unabhängigen Zusammenschlüssen einzuschränken. In zahlreichen europäischen Ländern werden unabhängige Zusammenschlüsse von Jugendverbänden als Gefahr angesehen oder bedrängt. Wir wollen mit David Neuber, Mitglied des Advisory Council on Youth des Europarats und aus der Österreichischen Bundesjugendvertretung, über die Auswirkungen Jugendstrukturen diskutieren, wenn in zahlreichen europäischen Ländern die Regierungen unabhängige Zusammenschlüsse politisch unter Druck setzen bzw. sie finanziell austrocknen. Wie können wir unsere Partner in diesen Ländern unterstützen und was können wir aus deren Erfahrungen lernen? Welche Auswirkungen haben die Veränderungen auf den Jugendaustausch und wie können wir die Rahmenbedingungen für unabhängige Jugendarbeit im Europarat bzw. seinen Mitgliedstaaten verbessern?

Jugendringe sind zu fördern

Jugendringe sind die demokratisch legitimierten Zusammenschlüsse von Kinder- und Jugendverbänden sowie anderen Trägern der Jugendhilfe, in denen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene (über ihre Verbandszugehörigkeiten, Vertretungsgremien, lokalen Jugendgruppen oder Interessengemeinschaften) organisiert und jugendpolitisch vertreten werden. Jugendringe sind für alle Belange, die Kinder und Jugendliche betreffen, zuständig und mischen sich aktiv in die Politik ein. Sie vertreten die jungen Menschen in Ort, Stadt, Kreis, Land und Bund. Damit vertreten sie einen Teil der Gesellschaft, der zum großen Teil noch nicht wahlberechtigt ist. In der Session soll über die Förderung von kommunalen Jugendringen anhand eines Thesenpapiers der AG der Großstadtjugendringe diskutiertwerden.

Kreative Kommunikation als Grundlage für die aktive Gestaltung von demokratischen Prozessen

Wie bringe ich meinen Zuhörern das rüber, was ich wirklich sagen will und wie bekomme ich mit, was mein Gegenüber wirklich meint? Und wie finden wir gemeinsam die bestmögliche Lösung für uns alle? Wahrnehmung, Kooperation, Kommunikation und gegenseitige Wertschätzung sind Fähigkeiten, die für einen gelingenden demokratischen Diskurs essentiell sind. Wie sich diese Fähigkeiten unter anderem durch Spiel- und Übungsformen, die aus dem Theatersport stammen, bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen weiterentwickeln und stärken lassen, soll in diesem Workshop exemplarisch an einigen Beispielen demonstriert werden.

Johanna Jungbluth

Mehr Frauen in die Parlamente! Wie schaffen wir es repräsentative Demokratie weiblicher zu gestalten?

100 Jahre nach der Einführung des aktiven und passiven Frauenwahlrechts in Deutschland liegt der Frauenanteil im Deutschen Bundestag bei 31%. Wir finden: Das ist zu wenig! Gemeinsam mit euch möchten wir in einem ersten Schritt den Blick zurück werfen: Wie kam es 1918 zur Einführung des Frauenwahlrechts? Wer hat dafür gekämpft? Welche Bündnisse gab es? Im zweiten Schritt blicken wir auf's heute: Im aktuellen Bundestag beträgt der Frauenanteil 31%, die Wahlbeteiligung unter Frauen war bei der Bundestagswahl allerdings genauso hoch wie unter Männern. Welche Gründe gibt es für den geringen Anteil weiblicher Abgeordneter? Wie lässt sich diese Zahl erhöhen? Wir freuen uns auf spannende Diskussionen und eure Ideen.

Jürgen Ertelt

Mehr Jugendbeteiligung mit mehr digitalen Medien und Internet

Die Initiative jugend.beteiligen.jetzt https://jugend.beteiligen.jetzt/ bietet eine Plattform für die Praxis einer digitalen Jugendbeteiligung mit den Schwerpunkten technische Unterstützung und Qualifizierung. Es sollen gute Gründe für mehr Jugendbeteiligung mit digitalen Medien & Internet benannt und Beispiele gelingender Praxis gezeigt werden. Einfache Tools für mehr Kollaboration und Beteiligung werden gezeigt und können gleich ausprobiert werden.

Migration - in Vielfalt für Demokratie engagiert

Die Session soll die Potentiale der interkulturellen Öffnung der Jugendverbände und die Zusammenarbeit mit Vereinen junger Migrant*innen für die Demokratieförderung zum Thema haben. Die Erfahrungen der letzten Jahre sollen unter dem Stichwort "Jugendarbeit in der Migrationsgesellschaft" in die Zukunft entwickelt werden.

Klaus Bechtold

Queere Jugendpolitik - Jugendringe und Jugendverbände als Interessenvertretung queerer Jugendlicher

Vor 50 Jahren lieferten sich queere Menschen in der New Yorker Christopher Street erstmals handgreifliche Auseinandersetzungen mit der Polizei, die regelmäßig bei Razzien in der Bar Stonewall Inn deren Besucher_innen drangsalierte, verletzte und verhaftete. Das Ereignis war Auslöser einer queeren Emanzipationsbewegung und lieferte Impulse und den Namen für die Christopher-Street-Days, die heute in vielen Ländern weltweit möglich sind.

49 Jahre nach den Stonewall Riots dürfen Schwule und Lesben in Deutschland heiraten und sind rechtlich weitgehend gleichgestellt. Aktionspläne der Länder und Bundesprogramme machen es darüber hinaus möglich an den weiter bestehenden Phänomenen gesellschaftlicher Alltagsdiskriminierung zu arbeiten. Die Angebote für Beratung und Unterstützung für queere Menschen werden ausgebaut, schulische Bildungspläne nehmen queere Themen auf und Teile von Jugendarbeit und Jugendforschung schauen auf die Bedarfe queerer Jugendlicher.

Aber wie stehts um dieses Thema in der Jugendverbandsarbeit? Hat sich eine jugendpolitische Agenda entwickelt, mit der Jugendverbände und Jugendringe die Interessen queerer Jugendlicher vertreten? Welche Konzepte und Angebote für die Beratung, Unterstützung und Freizeitgestaltung querer Jugendlicher haben die Jugendverbände? Gehören solche Angebote in den Mainstream oder sollte es spezifische Nischen-Angebote geben? Wie sind die queeren Themen und die Perspektiven queerer Jugendlicher in der außerschulischen Jugendbildung etabliert? Sind Jugendringe und Jugendverbände vernetzt mit queeren Organisationen? Sind queere Jugendliche, Jugendleiter_innen und Multiplikator_innen mit ihren queeren Themen in den Jugendverbänden gut integriert?

Über diese Fragen soll in der Session gemeinsam diskutiert und nach Perspektiven gesucht werden, damit Jugendverbände „Werkstätten der queeren Jugendpolitik“ sein können.

SDGs and YOU(th) - Welchen Beitrag leisten Jugendverbände?

Mit der 2030 Agenda und den dazugehörigen 17 Sustainable Development Goals (SDGs)

haben wir einen Plan für eine nachhaltigere Gesellschaft. Doch die Umsetzung lässt weltweit und in Deutschland zu Wünschen übrig. Dabei ist das Erreichen der SDGs bis 2030 für die Jugend existenziell: Es geht hier um unsere Zukunft! Wir sind diejenigen, die die Konsequenzen einer mangelhaften Umsetzung zu spüren

bekommen werden.

In unserer Session wollen wir uns damit beschäftigen, wie Jugendverbände zur

Erreichung der SDGs beitragen können, Umsetzungsprobleme diskutieren und Best Practise Beispiele für nachhaltige Jugendverbandsarbeit vor Ort erarbeiten. Die Ergebnisse werden wir für unsere politische Arbeit in Deutschland nutzen und mit weiteren europäischen Jugenddelegierten bei der UN einbringen.

Ansgar Drücker

Strategien im Umgang mit Rechtspopulismus

Jugendverbände sind längst nicht mehr nur in der Beobachterrolle, wenn es um die Auseinandersetzung mit Rechtspopulismus geht – wenn sie es denn je waren. Inzwischen sind sie auch Ziel von politischen Angriffen, von parlamentarischen Anfragen und von Anträgen in den Parlamenten auf allen Ebenen. „Staatsbürgerkunde-2.0-geschulte Antifa-affine Jugendliche“ nannte ein AfD-Abgeordneter aus Sachsen-Anhalt junge Menschen, die an Veranstaltungen des dortigen Kinder- und Jugendrings teilnehmen. IDA e. V. sammelt und bündelt diese Erfahrungen gemeinsam mit dem Deutschen Bundesjugendring, den Landesjugendringen, seinen Mitgliedsorganisationen und weiteren Kooperationspartnern. Es lassen sich Muster, Wiederholungen, Schwerpunktthemen und kommunikative Strategien erkennen. Daher lohnt sich ein Austausch über die bisherigen Erfahrungen im Umgang mit rechtspopulistischen Angriffen auf die Jugend(verbands)arbeit.

Anne Bergfeld

U18-Wahl und politische Bildung in der Zukunft

In der Session soll ein Austausch stattfinden, welche Erwartungen und Wünsche an ein Projekt wie "U18 - Die Wahl für Kinder und Jugendliche" in naher und mittelfristiger Zukunft gestellt werden. Welche konkreten Zielsetzungen, Ausrichtungen und Begleitungen wären sinnvoll?

Erfahrungsaustausch, Ideen für Methoden und Brainstorming zum Zielgruppenzugang sind herzlich willkommen.

Das Konzept der "Zielgruppe" sollte eine besondere Rolle in der Diskussion einnehmen. Zum einen soll und will politische Bildung junge Menschen verschiedener Couleur erreichen, zum anderen steht autonome Selbstbestimmung und Augenhöhe mit jungen Menschen im Widerspruch zu einer Perspektive, die in "Anbietende" und "Zielgruppen = Konsumierende" einteilt.
Anne Bergfeld, 01.02.2019

WEITERENTWICKLUNG juleica | Zukunftsbilder und Visionen

Wir entwickeln die Jugendleiter*innen-Card Juleica weiter. Knapp 20 Jahre nach der Einführung und zehn Jahre nach Beginn des Online-Verfahrens müssen die bundesweiten Rahmenbedingungen verbessert, der Stellenwert der Juleica gesichert und weiter gefördert werden. Schon jetzt haben neue technische und kommunikative Möglichkeiten die Anforderung seitens der Nutzer*innen und der Träger verändert. Gleichzeitig wird eine neue inhaltliche Ausrichtung, politische Stärkung und eine verbesserte Sichtbarkeit der Juleica erwartet.

In der Session werden wir Statements für die Weiterentwicklung und den Juleica-Prozess in naher Zukunft entwickeln und gleichzeitig die Möglichkeit des Austausches über Bilder und Visionen der Juleica in fernerer Zukunft bieten.

Die beste Möglichkeit die Zukunft vorherzusagen ist, sie zu erfinden. (Alan Kay)

Zugang von Menschen mit Fluchthintergrund zur Jugendverbandsarbeit

Jungen Menschen mit Fluchthintergrund stehen oft die üblichen Kennenlern- und Zugangsweg zur Jugendverbandsarbeit nicht zur Verfügung. Die möglicherweise vorhandenen Angebote von Jugendverbänden in Gemeinschaftsunterkünften, in denen junge Menschen meist nur vorübergehend untergebracht werden, sind häufig zu kurz oder nur begrenzt geeignet, um den jeweiligen Verband kennenzulernen. Dabei bieten Jugendverbände eine etablierte und professionelle Struktur für Partizipation und Engagement aller jungen Menschen. Zusammen mit einem Teil der Innofondprojekten (www.dbjr.de/artikel/zugang-fuer-menschen-mit-fluchthintergrund/) soll in der Session über die Möglichkeiten und Grenzen der Jugendverbandsarbeit für und mit jungen Geflüchteten diskutiert werden.

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