Von der Partizipation zur Co-Creation?
Ist Beteiligung eigentlich die Lösung oder nicht vielmehr Teil des Problems?!
In den letzten Jahren begegne ich immer häufiger dem Modewort (?) Co-Creation. Es kann wie jeder Begriff als oberflächliche Phrase gebraucht werden. Aber Co-Creation ist als Gegenbild zur Partizipation auch sehr spannend und produktiv.
Spätestens die Corona-Krise zeigt uns nämlich, dass wir noch zur Hälfte in undemokratischen Strukturen und Gewohnheiten feststecken, in denen Macht, Verantwortung und Handlungsspielräume stark ungleich verteilt sind. Nach diesem Muster funktioniert auch vieles, was unter "Beteiligung" begriffen wird: Es gibt diejenigen, die beteiligt werden (weil sie auch mal dürfen) - und diejenigen, die Beteiligung zulassen (weil sie es können).
Gleichzeitig erleben wir gerade einen neuen Schub von Innovationen und Modernisierungsschritten der Demokratie, der uns über diesen Zustand hinaustragen könnte: Hin zu einer co-creativen Demokratie, die viel mehr als früher das gemeinsame Projekt einer Vielzahl von BürgerInnen werden könnte (eine res publica im Wortsinne).
Wer hat Lust mit mir darüber nachzudenken und vielleicht auch zu streiten, ob wir die durch Corona unübersehbar gewordene Krise der repräsentativen Demokratie zum Anlass nehmen sollten, über altbackene Formen von Beteiligung hinauszudenken und mehr radikal-egalitäre Demokratie auszuprobieren?