Was TUN liebe zeitgemäße Lehrkraft? - Diskussionsrunde
Anhand der folgenden zehn (provokanten?) Thesen möchte ich mit euch diskutieren, was wir wirklich tun können/wollen/dürfen, um zeitgemäßes Lehren und Lernen weiter voran zu bringen.
1. An vielen Stellen im Bildungsbereich ist man immer noch mehr mit der Digitalisierung statt mit Fragen der Digitalität befasst.
2. Social Media im Bildungsbereich (Twitterlehrerzimmer und Co.) ist durch, der Buble-Sog ist einfach zu groß, man bleibt unter sich und es gibt kaum Außenwirkung in der Breite.
3. Nach dem Motto „Viel hilft viel!“ werden Unmengen an Geld für Material und Medien (iPads, digital makerspace) ausgegeben. Tragfähige Medienkonzepte und didaktische Grundlagen sind dagegen Mangelware.
4. An vielen Stellen ersetzen digitale Medien alte analoge Medien zur Fortsetzung eines unzeitgemäßen Unterrichts (digitale Projektionsfläche statt Tafel, LMS als Dateiablage).
5. Angebote wie Fobizz kuratieren in erster Linie Informationen, die sich Lehrkräfte größtenteils auch eigenständig im Netz besorgen könnten. Durch eine solche „Monetarisierung“ wird sich keine Eigenständigkeit zur Weiter- und Fortbildung bei den Lehrkräften entwickeln.
6. Inklusion und Barrierefreiheit werden in der digitalen Transformation im Bildungsbereich zu wenig bedacht.
7. KI-Firmen sind im Bildungsbereich eher am Gewinn als an guter Bildung interessiert.
8. Veränderung wird nach wie vor von vielen Lehrkräften eher als Gefahr denn als Normalzustand verstanden.
9. Die Chancen für KI im Bildungsbereich wird Deutschland ähnlich wie die Digitalisierung an sich verschlafen (viele unnötige Diskussion, zu viel Bürokratie, zu viele Ängste).
10. Schule allein kann Medienerziehung und Medienbildung bei Kindern und Jugendlichen nicht leisten, hier müssen Eltern und andere außerschulische Institutionen ebenso ihren Anteil leisten, was kaum erfolgt.