Zwischen Ehrenamt und wissenschaftlichem Archivdienst – welche Kenntnisse und Skills benötigen Archivar*innen in nicht-staatlichen Archiven heute?
by Gregor Patt
Ende des Jahre 2020 sorgte eine Stellenausschreibung der Stadt Riesa für Empörung in der Archivwelt. Gesucht wurde ein*e Mitarbeiter*in als Unterstützung für den Bereich Archiv / Haushandwerker. Neben Aufgaben wie der Bewertung von Archivgut und der Mitarbeit bei der Digitalisierung des Archives stand u. a. auch die Grünflächenpflege im Portfolio der Aufgaben. Archivmitarbeitende ohne fachliche Ausbildung und ehrenamtliche Archivar*innen gehören seit langem zur Archivbranche und fehlende Ausbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten sorgen dafür, dass sich daran sobald nichts ändern wird. Es gilt also, neben unaufhörlicher Imagearbeit auf allen Ebenen, die im nicht-staatlichen Archivwesen weiterhin zahlreichen Quereinsteiger*innen im Rahmen der Möglichkeiten adäquat weiterzubilden.Doch was muss und sollte ein*e Archivar*in heute können? Reicht historisches Interesse oder schadet es eher? Wie viele und welche IT-Kenntnisse werden benötigt? Sind archivische Öffentlichkeitsarbeit und historische Bildungsarbeit verzichtbar? Und ist es in digitalen Zeiten egal, wenn nicht bewertet wird? Die Session möchte diese Fragen mit den Teilnehmenden diskutieren und Anregungen fürzukünftige Angebote im Bereich der Aus- und Fortbildung gewinnen.