Demokratie und Spaltung: Ein Verhältnis im Unvernehmen?
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"Spaltungen überwinden" lautet das konfliktive Mantra zu vielen polarisierenden Themen unserer Zeit. Dabei ist die Frage, auf welche Weise dieses Ziel erreicht werden könne, selbst strittig: Der Streit als Streitgegenstand! Streben wir einen Dialog auf Augenhöhe an? Wohnt ihm nicht das Risiko inne, im Modus der Toleranz dem Intoleranten zum Opfer zu fallen? Oder sollen wir uns vehement(er) abgrenzen und uns auf das Wehrhafte der Demokratie berufen? Und droht hier nicht wiederum ein Abrutschen in Selbstgerechtigkeiten moralischer Überlegenheit? Denken nicht schlussendlich alle, "auf der richtigen Seite der Geschichte" zu stehen? Selbst diese Fragen bergen ein ungeheures Spaltungspotential, dem im Rahmen der Session begegnet wird.
Darüber hinaus wird, einen Schritt zurückgehend - entgegen dem eingangs formulierten Mantra - die These in den Raum gestellt, ob Demokratie nicht eben die Staats-, Gesellschafts- und Lebensform ist, die genuin auf Spaltung(en) angewiesen ist. Oder andersherum formuliert: ob eine Demokratie ohne Spaltung(en) diesen Namen überhaupt zurecht für sich beanspruchen kann. Bräuchte es von dieser Warte aus nicht ein explizites Lob der Spaltung als ein Verdammen derselben? Oder gestaltet sich das Verhältnis von Demokratie und Spaltung doch als komplizierter gestrickt?
Am Beispiel des Projektes "Profil zeigen! Für eine starke Demokratie" werden die thematisierten Fragen plastisch gemacht und diskutiert. Inwiefern sind Workshopformate zum "richtigen" Streiten als Intervention in die derzeitige politische Kultur geeignet? Wo liegen ihre Chancen, wo ihre Grenzen?
All dies und mehr - ich freue mich auf Euch!
Weitere Infos zu dem Projekt "Profil zeigen!": www.profilzeigen.de
Beteiligte Projektpartner*innen:
Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit
Netzwerk Politische Bildung Bayern
interpunktionen e.V.