Digitale Mündigkeit und Digitale Unterrichtsplattformen: Wann nutzen wir Panoptica mit unseren Schülerinnen und Schülern?
by Raphael Bucheli
Der französische Philosoph Michel Foucault schrieb in den 1970ern darüber, wie Schulen und andere Institutionen begannen Überwachungsmechanismen zu nutzen, welche ursprünglich aus der Gefängnisarchitektur des 19. Jahrhunderts stammten. Er nannte die Technik der Überwachung "Panopticon". Ein Mittel, alles zu sehen, ohne selbst gesehen zu werden.
Heutzutage bieten uns digitale Lernplattformen wie Google Classroom und Microsoft OneNote die Möglichkeit, die Arbeitsprozesse und -resultate unserer Schülerinnen und Schülern zu überwachen. Diese Werkzeuge versprechen uns Lehrpersonen, ihren Lernprozess möglichst nahe zu begleiten. Gleichzeitig müssen wir uns fragen, ob wir im Zeitalter von Big Data und gesellschaftlichen Diskussionen um Privatsphäre im digitalen Raum, unsere Schülerinnen und Schülern durch die Nutzung derartiger Werkzeuge nicht zu digitaler Unmündigkeit erziehen.
In meiner Session möchte ich Foucaults Idee des "Panopticon" vorstellen und dann darüber diskutieren, wann Lehrpersonen derartige Techniken im Unterricht einsetzen können und sollen.