Back to the Future - Fortran in Python integrieren
by Mike Müller
Fortran ist nicht tot. Die älteste noch regelmäßig genutzte Programmiersprache ist zum Beispiel essenziell in den Bereichen Klima-, Ozean- und Grundwasser. Neben reichlich Legacy-Code entsteht auch noch neuer Code. So gibt es Fortran 2018, ein sehr aktuelle Version.
Fortran ist für die numerische Berechnung gedacht. Dafür ist es sehr gut. Alle Aufgaben außerhalb dieses Bereiches tun aber richtig weh. Hier kommt Python, die Glue-Language, gerade richtig. Ich bin schon seit 20 Jahren im Bereich Fortran-Wrapping unterwegs.
Der Vortrag zeigt Methoden, die es erlauben auch monolithische Fortran-Programme zu wrappern. Werkzeuge wie f2py und ein paar Prinzipien wie Callbacks und Threads helfen. Ein Beispiel zeigt wie man interaktiv in einen Jupyter-Notebook mit einem laufen Fortran-Programm interagieren, auf alle Variablen zugreifen und deren Wert verändern kann. Damit können auch weniger erfahrene Programmierer, die nicht mit einem Fortran-Complier "kämpfen" möchten, recht einfach Anpassungen am Programm vornehmen. Python ist für die meisten Nutzer wesentlich zugänglicher. So kann ein Wissenschaftler sein Fachwissen mit relativ wenig Python-Grundlagen-Wissen in eine Fortran-Simulations-Code einbringen ohne erst zum Fortran-Experten zu werden. Ganz im Geiste von "Programming for Everbody", einer Initiative von Guido van Rossum von 2000. :)