Session Proposals

"El derecho a existir" (OF - Kolumbien 2022, 27 min)

Documental de / Dokumentar-Film von

Eliseth Libertad Peña Quistial

(Directora - Regisseurin)

Indigena nasa de la comunidad de Wejxia Kiwe Quintín Lame / Cauca / Colombia

Nasa-Indigene der Gemeinschaft Wejxia Kiwe Quintín Lame / Cauca / Kolumbien

Sinopsis (español) --- Deutsch s.u. !!!

Colombia 1991. Con la Asamblea Nacional Constituyente se abre, por primera vez, la posibilidad de que los pueblos originarios participen en la discusión sobre país que se abría de cara a la nueva Constitución. Lo que a primera vista era un gran logro se enfrenta a crudas realidades, la lucha por la pervivencia no se reduce a los derechos en el papel sino en la garantía del derecho a existir. Un documental con importantes testimonios y un valioso material de archivo sobre el momento en que Colombia abrió la posibilidad de ser más allá de lo católico, lo blanco y lo hispanohablante.

Sinopsis / Deutsch

Kolumbien 1991: Mit der verfassungsgebenden Versammlung öffnete sich für die indigenen Gemeinden zum ersten Mal die Möglichkeit, sich an der Diskussion über das Land zu beteiligen. Was auf den ersten Blick eine große Errungenschaft darstellte, traf auf eine harte Realität: Der Kampf der Gemeinden für ihr Fortbestehen erfordert nicht nur Rechte auf dem Papier, sondern eine Anerkennung ihres Rechts zu Existieren. Der Dokumentarfilm erzählt mittels Zeitzeugen und Archivmaterial über den Moment, in dem Kolumbien die Möglichkeit hatte, mehr zu sein als katholisch, weiß und spanischsprachig.

Die Filmvorführung werden wir mit einer zusammenfassenden (Flüster-)Übersetzung ins Deutsche auch für nicht-spanisch-Sprachler*innen zugänglich machen. Auch das anschließende Film-Gespräch werden wir zweisprachig gestalten.

Guatemala - Gesellschaftliche Verteidigung eines demokratischen Frühlings

Die letzte Jahre Guatemalas waren geprägt von Verfolgung und Kriminalisierung aller, die sich für eine bessere Gesellschaft einsetzten. Ein sogenannter „Pakt der Korrupten“ beherrschte fast alle wichtigen Positionen einer Demokratie und trieb einen Exodus von Menschenrechtsverteidiger*innen voran. Für das Wahljahr 2023 wurden Präsidentschaftskandidat*innen, die der Pakt als Konkurrenz sah, von der Wahl ausgeschlossen.

Doch sie haben den Sozialdemokrat Bernardo Arévalo übersehen, der für alle überraschend zum Präsidenten gewählt wurde und am 14. Januar nach zahllosen Putschversuchen endlich sein Amt antreten konnte. Dies war nur möglich durch landesweite gewaltfreie Aktionen, organisiert von indigenen Anführer*innen. Im ganzen Land protestierten sie mit einem über 100 Tage andauernden Generalstreik gegen die permanenten Putschversuche der Generalstaatsanwaltschaft. National und international ist Arévalo der Hoffnungsträger für einen neuen demokratischen Frühling, wie es ihn das letzte Mal von 1944-54 gab, aber mit Hilfe der USA zerstört wurde. Es folgte ein 36-jähriger, brutaler Bürgerkrieg.

Was haben die Proteste in der Gesellschaft bewirkt? Was hat die „Anti-Korruptionspartei“ von Arévalo in den ersten Monaten erreicht? Kann man einen neuen „Frühling“ erwarten? Und wie wird sich die USA diesmal verhalten?

Der Referent - Andreas Lo Grasso - hat in Guatemala gelebt, in einer Bauernorganisation gearbeitet und mit Peace Brigades Int. Menschenrechtsverteidiger*innen begleitet.

Haiti - aktuell und historisch

Haiti ist in der Vorstellung der Europäer*innen ein Bild des Elends, der nicht enden wollenden Katastrophen, eines schwarzen Volkes, das 200 Jahre nach seiner Unabhängigkeit nicht in der Lage ist, sich selbst zu verwalten. Wo Gangs den Staat übernommen haben und das nur dank humanitärer Hilfe am Leben erhalten werden kann.

Die Geschichte dieses Landes sollte jedoch allen Europäer*innen vermittelt werden:

Während des 15. und 16. Jahrshunderts haben die europäischen Kolonisatoren auf diesem Teil der Insel ein Volk ausgerottet, das dort seit Jahrhunderten friedlich mit seiner eigenen Kultur und Sprache gelebt hatte. An ihre Stelle trat eine europäische Gesellschaft, deren Hauptziel es war, sich um jeden Preis zu bereichern, und die auf der Ausbeutung von Menschen durch Menschen basierte und zur Versklavung von Millionen Afrikaner*innen führte.

Zwischen diesen beiden Gruppen, die zusammen die Gesellschaft bildeten, entstand eine dritte Gruppe, die Töchter und Söhne von Europäern und versklavten Afrikanerinnen.

Diese in Europa nicht erzählte Geschichte ist, die von versklavten Afrikaner*innen und in die in die Sklaverei geborenen Farbigen, die das System der Sklaverei stürzen und mit der haitanischen Revolution ihre Unabhängigkeit erreichen.

Seit diesem Datum 1803 hat Haiti nie Frieden gekannt. Die Bourgeoisie aus der Klasse der Farbigen, die von den französischen Kolonialherren abstammten, und die hohen Ränge der Armee ernannten und stürzten die Regierungen. Da die imperialistischen Mächte, England, Frankreich, Deutschland und der Vereinigten Staaten ihre Besitzansprüche nicht friedlich aufgegeben haben. Ihre gnadenlose Einmischung im 19., 20. und 21. Jahrhunderts prägt die Geschichte des Landes bis heute. Weder die Ermordung von Präsident Jovenel Moise noch die Gangs lassen sich ohne sie erklären.

Referent: Richard Haspil

La buena vida - Das gute Leben

Jochen Schüller

Film und Filmgespräch zur Kohle-Förderung in Kolumbien.

In dem deutschen Dok-Film "La buena vida – Das gute Leben" beschreibt Jens Schanze die Verlagerung der europäischen Kohleproduktion nach Kolumbien, wo eine indigene Gruppe mit den Folgen der Umsiedlung kämpft.

Film-Gespräch mit Jochen Schüller, der mehrfach in Kolumbien war, u.a. auch im Kohle-Tagebaugebiet von Cerrejon in der Guajira.

Roussef, Lula und die Rohstoffausbeutung in Brasilien

Referentin: Dr. Claudia Heib

Movemento sem terra, Landraub, Genozidartig entvölkert Indigenen-Gemeinden, Abholzung, Minenkatastrophen, illegale Rodung durch Niederbrennen, Zerstörung der (Bio)Diversität.

Alles irgendwie so weiter, nur ein bisschen regulierter - für Mercosur?

Ailton Krenak vom indigenen Movement gibt keine Entwarnung. Wie sieht das Land Brasilien also 18 Monate nach Amtsantritt von der PT mit Ex und Neu-Präsident Lula da Silva nun aus?

Wir alle können uns über die Verbindung von Menschenrechten, Umwelt und neoliberaler Wirtschaft austauschen. Parallelen entdecken, Unterschiede, Perspektiven.

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