Session Proposals

Ideenwerkstatt Europaparlamentswahl 2024

Obwohl es noch eine Weile hin ist bis zur nächsten Europawahl, geht es hier um ein frisch entwickeltes (noch nicht ganz fertiges) Workshopkonzept. In gerade mal zwei Wochen soll es schon in einer Schule ausprobiert werden. Ich stelle die Idee dahinter kurz vor, wir probieren eine Übung aus und dann geht es in die Diskussion. Wie kann man Wahlen im Rahmen der Unterricht spannend machen?

Benedikt Reusch

Netzpolitik und die EU. Ein produktives Paar

Die EU ist wichtig. Netzpolitik ist wichtig. Und beide werden, gemessen an ihrer Wichtigkeit, zu wenig beachtet. Was läge da näher als die Kombination zu nutzen, um die Relevanz und Inhalte beider Themen zu vermitteln.

In der Session soll ein kurzer Blick auf Netzpolitik als Politikfeld für die politische Bildung sowie die netzpolitischen Bestrebung der EU der letzten geworfen werden. Nach Ansatzpunkten für Politik, - Medienunterricht und EU-Vermittlung soll gesucht werden und bei Bedarf eine methodische Idee ausprobiert werden.

Welche Exkursionsformen gibt es und wie könnte man diese in Bezug auf die Vermittlung politischer Bildung nutzen?

Das Spektrum von Exkursionen reicht von den klassischen und i.d.R. frontal auf eine leitende Person ausgerichtete Überblicksexkursion bis hin zur selbstgesteuerten Erkundung. Neuere didaktische Arbeiten plädieren dabei für handlungsorientierte und konstruktivistische Ansätze, da diese die Chancen für eine hohe Motivation der Exkursionsteilnehmenden und letztlich nachhaltige Lernprozesse erhöhen (Glasze, Pütz & Weber, 2021).

Die Umsetzung der Exkursionen kann sich dabei an folgenden didaktischen Prinzipien orientieren:

o Perspektivierung und Perspektivwechsel

o Diskussionskultur

o Reflexion von Fremdheitserfahrungen

o Spurensuche

o Multisensorik

o Projektorientierung

Die Frage der Session soll dann sein, welche spezifischen Exkursionen sich für die Vermittlung politischer Bildung anbieten würden (z.B. Exkursion in den Bundestag) und wie man solche Exkursionen beispielhaft gestalten / umsetzen könnte. Weiterhin könnte man sich damit beschäftigen, wie man SuS innerhalb von Exkursionen dazu anregen könnte, sich selbst aktiv mit Politik auseinanderzusetzen.

Politische Polarisation durch soziale Medien und Aufklärung im schulischen Kontext

Soziale und psychische Probleme sind heutzutage relevant und viel diskutiert. Zwei Themen sind dabei besonders zu berücksichtigen, da sie dabei einen erheblichen Einfluss ausüben und hochaktuell sind: Der Konsum von sozialen Medien sowie die Corona-Krise, die beide mit verstärkten Problemen dieser Art einhergehen. Soziale Isolation ist hierbei ein wichtiges Stichwort. Uns interessiert, wie diese Themen mit politischer Meinungsbildung und Radikalisierung interagieren.

Die Medienlandschaft bietet zahlreiche Möglichkeiten, sich ungenügend oder fehlerhaft zu informieren, in Filterblasen zu geraten und mit Verschwörungstheorien in Berührung zu kommen. Dass man sich in Chats und Foren anerkannt und einer Gruppe zugehörig fühlen kann, verstärkt die Problematik.

Abschließend möchten wir betrachten, wie Intervention und Prävention bezüglich Rechtsextremismus an Schulen gestaltet werden und somit der negative Effekt des Internets abgeschwächt werden kann.

Als Ergebnis der Arbeit an der oben genannten Fragestellung schlagen wir eine Session zu folgender Frage vor:

Welche Prozesse bewirken, dass Jugendliche über Social Media in rechte Strömungen geraten und können Schulen diese Effekte vermindern?

Einflüsse & Auswirkungen der Familie auf die politische Bildung

Wie ist die Bewertung des Einflusses der Eltern auf die politische Bildung im Kindheitsalter und Adoleszenz vorzunehmen, abhängig von Umgang und Auseinandersetzung der Eltern mit politischen Themen und ihren Einstellungen.

Wie nachhaltig ist die Prägung und wie groß der Einfluss im Vergleich zu anderen einflussnehmenden Faktoren, allem voran Peergroups?

Beutelsbacher Konsens in der Auseinanderstetzung mit gesellschaftlichen kontroversen Themen

Der Beutelsbacher Konsens hat schon 50 Jahre auf dem Buckel, aus diesem Grunde fragen wir uns - ist es in unserer Zeit mit der Auseinandersetzung mit existensiellen und kontroversen Fragestellungen noch ein zeitgemäßes Konstrukt??

Hierzu lassen sich folgend Punkte aufwerfen, wie wie weit soll eine Lehrkraft neutral den politischen Unterricht führen und welche Möglichkeiten der methodik findet sich für eine offene Diskussion kontroverser Themen.

Hat die Schüler:innenschaftszusammensetzung einen Einfluss auf die politische Meinung?

· Schulen selektieren Schüler:innen, die sich auf verschiedenen Dimensionen innerhalb einer Schule ähnlicher sind im Vergleich zu Schüler:innen anderer Schulen

· Zu diesen Eigenschaften gehören neben individuellen Leistungen der Schüler:innen auch der der sozioökonomische Status der Familie, die Wohngegend, sowie Überzeugungen, Werte und Ideale der Familie

· Es ist bekannt, dass das soziale Umfeld und so auch Peers im Schulkontext einen Einfluss auf die Entwicklung des politischen Meinungsbildes im Kindes- und Jugendalter haben.

· -> ist demnach anzunehmen, dass die Schulwahl einen Einfluss auf die individuelle politische Meinung nehmen kann?

"Hat die systematische Ähnlichkeit von Schüler:innen innerhalb einer Schule im Gegensatz zu anderen Schulen einen Einfluss auf die Entwicklung des politischen Meinungsbildes?"

Wir schlagen diese Frage vor, weil .diese Thema einen Aufklärungsbeitrag zum frühzeitigen (schon in Schulzeiten) Entstehen von „politischen Bubbles“ beitragen kann.

Haben Jugendliche mehr Interesse an Politik, wenn sie im Unterricht häufiger damit in Berührung kommen?

Die Kultusministerkonferenz hat mit ihrer Empfehlung über „Europa im Unterricht" vom 8. Juni 1978 erstmals länderübergreifend die Elemente und Leitlinien des europäischen Bildungsauftrages der Schule dargelegt.

Ziel der pädagogischen Arbeit muss es sein, in den jungen Menschen das Bewusstsein einer europäischen Identität zu wecken. Hierzu gehört auch die Vorbereitung der jungen Menschen darauf, ihre Aufgaben als Bürger in der Europäischen Gemeinschaft wahrzunehmen.

In bisherigen Studien zeigte sich, dass eine höhere Stundenzahl in Politik mit einem höheren Engagement einhergeht.

Allgemein sollen laut Curriculum im Unterricht vor allem Demokratie in der BRD, Gesellschaft und Politik im Wandel, Leben in einer globalisierten Welt und Wege zum Frieden thematisiert werden.

Social Media im Unterricht

Wie können Lehrende es schaffen, einen Alltagsbezug für Jugendliche herzustellen? Wie können soziale Medien im schulischen Kontext und im Rahmen der politischen Bildung sinnvoll genutzt werden? (Chancen und Grenzen)

Wir erarbeiten ein Unterrichtskonzept wie man politische Bildung (konkret die Thematik EU) und soziale Medien verbinden kann. Dabei kann sowohl auf die Rolle als Konsument:in als auch als aktive:r Gestalter:in eines Kanals in den sozialen Medien eingegangen werden.

Wir schlagen diese Frage vor, weil wir es spannend finden, die theoretischen Erkenntnisse mit einer praktischen Aufgabenstellung verbinden zu können. Hier kann man sein Fachwissen und seine Kreativität verbinden und konkrete Konzepte für die Schule entwickeln.

Wir finden diese Idee sehr spannend und interessieren uns für die Umsetzung. Generell sehen wir einige Vor- und Nachteile: - Pro: --Lehrer*innen als Ansprechpartner für Schüler*innen (Aufklärung usw.) -- Einblick in die Lebenswelt der Schüler*innen -- Medienverhalten in Klasse durch z.B. Gruppen in sozialen Medien fördern (auch politische Themen, Projekte?) -- Negative Dynamiken, Cybermobbing erkennen und aktiv werden -- Schüler*innen nehmen soziale Netzwerke als geschützte Räume wahr und trauen sich eher, sich zu öffnen (niedrigschwellige Kontaktmöglichkeit) -- Selbstständiges, selbstgesteuertes und kooperatives Lernen ( + politische Meinungsbildung) wird unterstützt - Contra -- Datenschutz -- Möglicher Zugriff durch Dritte -- Zusätzlichen Druck, immer erreichbar zu sein -- Die Implementierung ist anfangs ggf. kosten- und zeitintensiv -- Rechtliche Anforderungen (Datenschutz, usw. in manchen Bundesländern komplett verboten) --> Netzwerke, die nicht im europäischen Wirtschaftsraum betrieben werden, dürfen nicht benutzt werden (aber z.B. Mebis ist möglich) -- Schüler*innen lassen sich durch Internet oder soziale Netzwerke ggf. schneller ablenken, wenn sie damit im Unterricht arbeiten sollten Fazit: Durch das Internet gibt es in immer kürzeren zeitlichen Abständen neue Erkenntnisse und neues Wissen, das die Lehrkräfte im Unterricht vermitteln müssen (Risiko: mehr Arbeitsaufwand) (siehe Checkliste für Mediennutzung in der Schule: https://www.forum-verlag.com/blog-bes/digitale-medien-im-unterricht#Block3)
Michelle Schwarz, 24.05.2022

Wie groß ist der Einfluss von politischen Meinungen der Lehrer:innen auf Schüler:innen?

Wie groß ist der Einfluss von politischen Meinungen der Lehrer:innen auf Schüler:innen?

Durch welche Faktoren wird dieser Einfluss verstärkt oder verringert?

z.b. Wie beeinflusst die politische Orientierung der Lehrperson das Ausmaß des Einflusses? Auf welche Arten werden die Schüler:innen in ihren eigenen Meinungen beeinflusst?

Macht es einen Unterschied ob der/die Lehrende*r kenntlich macht, dass es sich hierbei um die eigene Meinung handelt?

Beispiel: Welche Rolle spielt das Vorwissen der Teilnehmenden für das Gelingen eines Barcamps?

Die Sessions eines Barcamps bestehen aus Vorträgen und Diskussionsrunden (Wikipedia).

In der hier vorgeschlagenen Session soll es um die Frage gehen, ob die Qualität der Arbeitsergebnisse von Barcamp-Sessions davon abhängt, mit welchem Vorwissen die Teilnehmenden in die Session kommen.

Es soll diskutiert werden, wie sich Gruppenzusammensetzungen (1) ausschließlich oder überwiegend aus Teilnehmenden mit großem Vorwissen, (2) ausschließlich oder überwiegend aus Teilnehmenden ohne Vorwissen und (3) Teilnehmenden mit gemischten Wissensständen auf die Qualität der Arbeitsergebnisse auswirkt.

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