Über viele Sachthemen gibt es weitgehende Einigkeit. Kaum jemand bestreitet die Schwierigkeit, bezahlbare Wohnungen zu finden oder zeitnah Facharzttermine zu erhalten. Sehr viele Menschen finden die ihren Mitbürger:innen drohende Altersarmut ungerecht. Dass unser Bildungssystem im internationalen Vergleich nicht gut abschneidet oder hohe Energiekosten findet kaum jemand toll. Und trotz Uneinigkeit über Handlungsstrategien gibt es große Einigkeit, dass die globale Erderhitzung an immer häufigeren Extremwetterlagen auch in Deutschland schuld ist - von langen Dürreperioden über Starkregen mit katastrophalen Überschwemmungen und tatkräftiges Handeln nötig wäre.
Trotzdem werden Wahlen und die öffentliche Diskussion wenig von einem Wettstreit um die besten Ideen für die Lösung dieser Probleme dominiert. Stattdessen werden Themen wie Migration oder Geschlechterpolitik auf unsachliche Weise verwendet, Ängste zu schüren und Menschen gegeneinander aufzubringen.
Diese Session soll sich damit beschäftigen, was wir - auch vor Ort in Fulda - tun können, um echte Probleme zu lösen, statt uns spalten zu lassen. Wie können wir sachlich zu Problemlösungen beitragen und aufmerksam für die Problemlagen unterschiedlicher Gruppen sein? Was sind Strategien, die wir auch im lokalen Bereich Propaganda und Desinformation entgegensetzen können? Was kann die Stadt Fulda tun, damit Bürger*innen (inklusive derjenigen im Stadtparlament) miteinander ins Gespräch kommen und Sachfragen gemeinsam angehen können?