Workshop: "Antisemitismus & Verschwörungserzählungen in Zeiten von Corona"
by Johanna Thiemecke (ju:an)
Antisemitismus und Verschwörungserzählungen sind in Zeiten von Corona so präsent, wie zuletzt nach dem Anschlag in Halle. Doch auch unabhängig von solchen Ereignissen sind jüdische Menschen tagtäglich mit dieser Form der Diskriminierung konfrontiert. Dennoch findet dieser Themenkomplex in pädagogischen Ausbildungen und Studiengängen zu wenig Beachtung oder ausschließlich auf geschichtlicher Ebene im Kontext der vermeintlich „überwundenen“ Shoa. Gegenwärtiger Antisemitismus sowie das Erbe und die Auswirkungen der Shoah auf das Hier und Heute werden nicht thematisiert. Dies zeigt sich zuletzt an der gewaltvollen antisemitischen Symbolik im Zuge der sogenannten Hygienedemos: Demonstrant*innen tragen gelbe Sterne mit
dem Aufdruck „ungeimpft“ und Plakate mit der Aufschrift „Impfen macht frei“,
„Maske macht frei“. Sie warnen vor dem „digitalen Holocaust“ und bezeichnen
Impfstoffe als die „Endlösung der Coronafrage“. Diese digitale Veranstaltung soll antisemitische Denkstrukturen in Verschwörungserzählungen/ideologien thematisieren und Handlungsoptionen diskutieren.
Referentin: Johanna Thiemecke (Bildungsreferentin mit Schwerpunkt Erwachsenenbildung bei der ju:an - Praxisstelle der Amadeu Antonio Stiftung Niedersachsen)