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Digitale Medien in der Jungenarbeit

Wir wollen reden! Und zwar darüber, welche Rolle digitale Medien in der Jungenarbeit spielen – und welche sie vielleicht zukünftig spielen sollten? Dazu möchten wir Fachkräfte aller Geschlechter aus der Jungenarbeit und medienpädagogische Fachkräfte zu unserem Barcamp junge(n)medien einladen.

Anmeldung und Sessionvorschläge: https://lagjungenarbeit.de/angebote/fachtagungen/sonstige-tagungen#barcamp

Zum Thema:

Schauen wir in aktuelle Mediennutzungsstudien oder den Jungen* direkt auf die Finger, sehen wir: Nahezu jeder Junge* zwischen 12 und 19 Jahren (96%, JIM-Studie 2018) besitzt heute ein Smartphone. Damit hat er nicht nur seine Peergroup gewissermaßen immer in Hosentasche oder Brustbeutel dabei, auch seinen Fernseher, seine Spielekonsole, seine Suchmaschine, seine Pornosammlung, seine Eltern.

Kurz: unter digitalen Vorzeichen wachsen junge Menschen heute völlig anders auf als vor 20, 30 Jahren – digitale Medien sind Sozialisationsagenten. Selbstverständlich auch in Sachen Geschlechterbilder. Die Forschung konzentriert sich aktuell zum Großteil auf die Darstellung von Mädchen* und Frauen*- etwa in Games oder in Social Media – aber auch Jungen* sehen sich mit Geschlechterbildern und –anforderungen in Sozialen Medien konfrontiert. Nur ein Beispiel aus 2019: Laut einer Plan International-Studie manipulieren 87 Prozent der Jungen* (Mädchen*: 90 Prozent) ihre Fotos von sich, bevor sie diese posten- etwa, indem sie Filter und Bearbeitungstools nutzen oder mit Perspektive und Styling das "Beste" aus sich heraus holen.

Zugleich ermöglichen digitale Medien jungen Menschen, sich miteinander auszutauschen, ihre Community im Netz zu finden, politisch aktiv oder professioneller E-Sportler zu werden.

Ein weites Feld also, das pädagogische Begleitung erfordert. Unsere Umfrage in 2019, an der rund 200 Jungenarbeiter*innen teilgenommen haben, hat ergeben, dass gut 82 Prozent der Befragten sich Fortbildungen zu medienpädagogischen Fragestellungen wünschen – sowohl was Medienkonsum und –nutzung, als auch Kreativprojekte und Jugendschutzthemen wie Cybermobbing und Sexting anbelangt.

Unser Barcamp greift diesen Bedarf auf und bietet die Möglichkeit, sich auf verschiedenen Ebenen mit digitalen Medien auseinanderzusetzen. Es soll Raum geben für fachlichen Austausch, zum Netzwerken und zum Ausprobieren.