Session Proposals

Maxi Heinicke und  Ansgar Vollmer

Musik Sprache Teilhabe .

MUSIK die globale Sprache. Das besondere Potenzial der Musik liegt darin, dass sie auch ohne gemeinsame Worte erste Brücken baut, Austausch und Verständigung anregt und den sozialen Zusammenhalt stärkt.

Lernen als integraler Bestandteil von (Selbst-)Bildungsprozessen braucht Beziehung. Beziehung braucht Kontakt, Vertrauen und Zugehörigkeit. Ästhetische Praxis ist eine Möglichkeit des gemeinsamen Tuns, der Verständigung und des Ausdrucks. Sie ermöglicht Kommunikation und Gruppenprozesse auf sprachfreier und vorsprachlicher Basis. Ästhetische Praxis stellt „Gesellschaft“ her und schafft Teilhabemöglichkeiten.

Das Barcamp-Angebot wirkt in seiner didaktisch-methodischen Gestaltung durch die Struktur von fünf Grundabsichten und deren Wechselwirkung: Imperfektion – Irritation – Imitation – Improvisation – Initiation. Es berücksichtigt die Heterogenität der Teilnehmenden, greift deren Veränderungsbereitschaft und Veränderungskompetenzen auf, bezieht sie partizipativ in die Gestaltung mit ein und leitet bedarfsorientiert Ziele ab. Die Musik spricht die Menschen dabei auf vielen Ebenen (z.B.: Emotionen, Bewegung, Gedächtnis) direkt an und hilft kulturelle Barrieren zu minimieren. Der methodische Drei-Schritt „Ausprobieren, Variieren, Reflektieren“ befördert die Übertragbarkeit auf den jeweiligen Arbeitskontext. Theorie und Praxis werden verzahnt. Es werden exemplarisch musikalische Beispiele mit den Teilnehmenden ausprobiert und diskutiert.

Susanne Timm

Kulturbezogene Bildung im Dilemma der Bildungsungleichheit

Im Diskurs kultureller Bildung wird ihr Potential, Wege der Partizipation zu eröffnen, vielfach betont, und als eine relevante Begründungsfigur ihr Beitrag zur Minderung von Bildungsungleichheit entworfen. Zugleich wissen wir um den impliziten Charakter der Habitusentwicklung, insbesondere im kulturellen Feld, und um die strukturellen Entstehungszusammenhänge von Bildungsungleichheit. In unseren Augen resultierten hieraus markante Dilemmata für kulturbezogene Bildung im Kontext schulischen Lernens.

Im Rahmen der Session wird die Frage aufgeworfen, wie der gesellschaftliche Auftrag zur Minderung der Chancengleichheit angesichts dieses Dilemmas schulisches Handeln orientierten kann? Es soll danach gefragt werden, welche organisationalen und professionsbezogenen Voraussetzungen bedeutsam sind?

Lina Franken

Die Rolle von Lehrerinnen und Lehrern in der kulturellen Bildung

Welche Rolle spielen Lehrerinnen und Lehrer in der kulturellen Bildung? Wie gestaltet sich ihre Aus- und Weiterbildung? Welche Formen der Kooperation und Abgrenzung zu anderen Arbeitenden in der Kulturellen Bildung bestehen? Im Rahmen der Session wird über die Bedeutung von Lehrenden bei unterschiedlich weit gefassten Begriffen kultureller Bildung diskutiert. Dabei sollen Beispiele aus der schulischen und außerschulischen Praxis Raum finden.

Das Projekt „Kultur in der Lehrerbildung“ an der Universität Bamberg untersucht, was angehende Lehrerinnen und Lehrer befähigt, über ihr kulturelles Handeln zu reflektieren und diese Reflexionen für ihr universitäres Lernen und damit auch den zukünftigen Beruf fruchtbar zu machen. Ergebnisse und konzeptionelle Überlegungen des Projektes werden in die Diskussion einfließen.

Ulrike Gerdiken

Ein zweiter Blickwechsel: Kulturelle Bildung IN Aus- und Weiterbildung

In meiner Promotion habe ich die These aufgestellt, dass sich Kunst- und Kulturschaffende, die in der Personalentwicklung von Wirtschaftsunternehmen tätig sind, in einem Dilemma befinden: Einerseits vertreten sie die Werte und Grundhaltung der Kulturellen Bildung, die auf Emanzipation und Ermöglichung von gesellschaftlicher, kultureller und politischer Teilhabe zielen. Andererseits sind sie in einem Arbeitsfeld tätig, das durch kulturpädagogische Maßnahmen Berufsidentität und Unternehmensbezogenheit und damit letztlich Profitsteigerung bewirken will. Die Förderung von Emanzipation und Teilhabe wird dabei billigend in Kauf genommen, ist aber – im Gegensatz zum Selbstverständnis der Kulturellen Bildung – nicht Ziel der Kunst- und Kulturarbeit.

Im Barcamp-Workshop möchte ich diese These zu Diskussion stellen. Mich interessiert, wie Kunst- und Kulturschaffende den Einsatz von Kultureller Bildung in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung beurteilen. Teilen sie meine Dilemma-These oder sehen sie vorrangig Schnittmengen und Vereinbarkeiten? Kann die Zusammenarbeit mit betrieblicher Aus- und Weiterbildung womöglich neue Impulse in die Entwicklung der Kulturellen Bildung geben? Diese und weitere Fragen würde ich gerne mit Interessierten und Betroffenen diskutieren.

Kim de Groote

Blick_Wechsel auf die Kulturgeragogik – Weiterbildung für die Kulturarbeit mit Älteren

Seit 2011 bietet kubia (Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und Inklusion) in Kooperation mit der Fachhochschule Münster den Zertifikatskurs Kulturgeragogik an. 84 Kulturgeragoginnen und -geragogen haben die Weiterbildung inzwischen erfolgreich absolviert. Ein Jahr lang beschäftigen sich die Teilnehmenden mit Fragestellungen rund um das Thema Kulturelle Bildung und Teilhabe im Alter.

Nach 6 Jahren ist es an der Zeit, einen Blick_Wechsel einzunehmen. Im Barcamp soll die Chance genutzt werden, mit Fachleuten der Aus- und Weiterbildung für Kulturelle Bildung herauszuarbeiten, welche Kompetenzen ein guter Kulturgeragoge / eine gute Kulturgeragogin benötigt, um adäquate Kulturangebote für eine ältere Zielgruppe anzubieten.

Präsentation und Diskussion: International Summerschool: Explore - share - perform: Arts in Urban Context (Ruhr-Universität Bochum)

Im August 2017 fand an der Ruhr-Universität Bochum eine international und interdisziplinär ausgerichtete Summerschool zum Thema Urbanität statt. Teilnehmende waren Master und PhD-Studierende aus u.a. Ingenieurs- und Sozialwissenschaften wie auch aus dem Design- und Kunstbereich. Mit Methoden der Kulturellen Bildung wurde hierbei ein Raum geöffnet, der es den Anwesenden ermöglichte, in einen produktiven Austausch zu treten und die Perspektive auf das eigene Arbeits- und Forschungsfeld zu erweitern.

Die Organisatorinnen stellen in der Session das Konzept vor und freuen sich auf einen Erfahrungsaustausch und eine Anschlussdiskussion mit den Anwesenden.

In order to be able to create or vote for proposals, you need to be logged in. you can log in and register here