Session Proposals

Zeit für: Demokratieerziehung in der Kita

Politische Bildung beginnt in der Krippe und geht in der Kita weiter. Im Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan, der unsere pädagogische Handlungsgrundlage in der frühkindlichen Bildung darstellt, ist die Fähigkeit zur demokratischen Teilhabe als Basiskompetenz definiert. In der tatsächlichen Umsetzung stoßen wir hier oft an Grenzen. In unseren Praktika haben wir gute, aber auch ernüchternde Erfahrungen gemacht.

Wir sind Studierende an der Fachakademie für Sozialpädagogik und möchten in unserer Session den Diskurs um die politische Bildung in der Kindertagesbetreuung anstoßen, gemeinsam Ideen sammeln, Erfahrungen austauschen und andere Perspektiven kennen lernen.

Diskussion über den Impulsvortrag

Ihr wollt euch mit dem Impulsgeber noch weiter austauschen? Kein Problem, Prof. Görtler diskutiert gerne über eure Gedankenanstöße und Fragen zum Thema.

Politische Bildung und Zeit: Im Impulsvortrag soll die Bedeutung von Zeit für die politische Bildung thesenartig dargestellt werden. Dazu werden Perspektiven aus Theorie, Didaktik und Praxis auf Zeit im Kontext der politischen Bildung als Grundlage für die anschließende Diskussion behandelt.

Thomas Hegner

Gremien - Relikte aus der Vergangenheit oder immer noch up to date?

Die Cinque Stelle in Italien waren wohl die ersten - anstelle sich mühsam durch lange Sitzungen zu kämpfen, können Mitglieder des Movimento immer wieder bequem von zu Hause aus über Buttons auf dem Handy ihre Stimmen abgeben. Andere machen es nach.

Die Jugendarbeit der evangelischen Kirche funktioniert dagegen noch old-school-mäßig. Mit Sitzungen, die von und Tages- und Geschäftsordnungen strukturiert werden und manchmal enervierend lange dauern.

Überflüssige Zeitverschwendung oder eine immer noch sinnvolle Methode gelebter Demokratie?

Hanna Hochenbleicher

Fact or Fiction? Nachrichtenkompetenz in Zeiten von Clickbaiting und Fake News

Jugendliche werden im Internet, besonders auf Social Media, ständig mit Schlagzeilen und Clickbaits bombardiert. Deshalb hat die Medienfachberatung Schwaben ein Kartenspiel entwickelt, das Jugendliche dazu herausfordert, die Wahrheit hinter den verlockenden Überschriften zu enthüllen.

Willkommen bei „Fact or Fiction“ – einem Gesellschaftsspiel, das nicht nur das kritische Denken fördert, sondern auch auf dem beliebten Spielprinzip von Werwolf basiert. Und dabei bietet es neben unterhaltsamen Spielrunden auch die Gelegenheit, Nachrichtenkompetenz auf spielerische Weise zu erkunden!

In dieser Session möchte ich mein Spiel vorstellen, von der Entstehung bis zur Funktionsweise. Anschließend könnt ihr das Spiel selbst ausprobieren.

Außerdem bringe ich einige Exemplare mit, die ihr kostenlos mit in eure Praxis nehmen könnt! Hier gilt First Come, first Serve :)

Community basierte Konzepte in der Bildungsarbeit – wer entscheidet über die Inhalte?

In der heutigen leistungsorientierten Gesellschaft neigen Bildungsangebote dazu, als „passend für Alle“ angenommen zu werden. Gleichzeitig fragen wir uns jedoch, wieso die Angebote nur für einen Teil der Zielgruppe funktionieren und der andere Teil, wie gesellschaftlich auch spürbar, gar nicht erst erreicht wird.

BEST hat zum Ziel, Bezugspersonen der jungen Menschen der (post-)migrantischen Communities in der Begleitung und Beratung zum Übergang „Schule und was dann?“ zu stärken.

Wo müssen wir also ansetzen, um neue Konzepte zu entwickeln?

In der Session wollen wir die Fragen diskutieren:

Welches Wissen und welche Erfahrungen stellen wir in der Bildungsarbeit in den Mittelpunkt?

Was steckt hinter einem „Community basierten“ Konzept?

Können so neue Zugänge zu Unterstützung entstehen?

Johannes Wessel-Bothe

Europa als Utopie?

Die Europäische Union hat sich von einem Wirtschafts- und Friedensprojekt zu einer einzigartigen politischen Organisation entwickelt. Gelebter Frieden und relativer Wohlstand innerhalb der EU erscheinen vielen als Utopie – insbesondere denjenigen, die nicht nach Europa kommen dürfen.

Als politische Bildner:innen fragen wir uns, ob wir dieses Framing zu unkritisch übernehmen. Ist die Europäische Union so inklusiv wie wir sie darstellen? Sind internationaler Austausch und gelebte Vielfalt nur Privilegien einiger - selbst unter Europäer:innen - oder stellt Europa eine Utopie für alle dar? Gibt es ein Europa, das für alle eine Utopie darstellt? Darüber möchten wir mit euch diskutieren.

Politische Mitbestimmung ausweiten - im Bürger*innenrat „Rechte für die Natur?“

Am Beginn des 21. Jahrhunderts ist die repräsentative Demokratie mit tiefgreifenden Herausforderungen konfrontiert – so gilt es insbesondere politische, gesellschaftliche und ökologische Krisen zu bewältigen und eine umfassende sozial-ökologische Transformation im Zeitalter des Anthropozäns inklusiv und partizipativ zu gestalten.

Der Bürger*innenrat ist ein Instrument zur politischen Mitbestimmung, das wir in der Session anhand des Themas „Rechte für die Natur?“ diskutieren.

Nach einer Einführung in den Bürger*innenrat und ins Thema „Rechte für die Natur“ probieren wir eine Methode aus dem Bürger*innenrat aus. Wir reflektieren und diskutieren sodann gemeinsam, wie so ein Bürger*innenrat beschaffen sein muss, um möglichst inklusiv zu sein. Eure Expertise zählt!

"Man wird ja wohl noch sagen dürfen ..."

Mit dem Anwachsen rechtsradikaler und rechtsextremer Organisationen und deren Einzug in kommunale Gremien, in Gemeinde- oder Stadträte, in Landtage und Bundestag sind dort die Debatten und Umgangsformen rauher und rüpelhafter geworden. Auch im normalen Alltag steigt vielerorts der Aggressionspegel.

Politische Beschimpfungen und Hassparolen werden mit dem Satz verharmlost, dass "man das ja wohl noch sagen dürfe ...!"

In der Session soll eine dazu passende Ausstellung des NS-Doku-Zentrums Ulm vorgestellt werden. Diskutiert werden soll, ob es Sinn macht, die Ausstellung nach Augsburg zu holen, wer eventuell Interesse an einer Mitwirkung hätte und wie ein attraktives Begleitprogramm aussehen könnte.

Eine, meine, deine Welt - heute und in der Zukunft

In der Session wollen wir euch die Methode Weltspiel Vorstellen. Das Weltspiel ist ein Aktionsspiel für zehn bis 30 Teilnehmer*innen ab 14 Jahren. Es versucht, die Verteilung von Kennzahlen (z.B. Bevölkerung, Einkommen, CO2-Emmissionen) weltweit abzubilden, um auf global ungerechte Verhältnisse und Zusammenhänge hinzuweisen.

Durch die Darstellung auf einer großen Weltkarte macht das Weltspiel Zahlen, Verteilungen und Machtstrukturen begreifbar.

Welches Nachhaltigkeitszieleg liegen dir besonders am Herzen, wofür möchtest du dich engagieren und was kannst du/wir heute zum Erreichen dieses Zieles Beitrage.

Max Barnewitz

Politische Bildung und die [Post]Apokalypse*

Kaum ein Tag ohne sich jagenden Temperaturrekord, kaum ein Tag ohne weitere anthropozentrische Katastrophe. „Es hört nicht mehr auf“, flehte der Soziologe Bruno Latour: „Jeden Tag geht es aufs Neue los.“

Statt gebändigt und anverwandelt erweist sich die "Natur" als widerspenstig, unverfügbar, unregierbar. Statt glänzenden Aussichten droht gleißende Hitze. Die Idee einer verheißungsvollen Zukunft zerbröselt gleichzeitig mit den aufeinander folgenden Hitzewellen. Modernen Fortschrittsversprechen [spät]kapitalistischer [Welt]Verhältnisse wird damit buchstäblich ein Strich durch die Rechnung gemacht. Die Verheißung von Fortschritt samt Freiheit rinnt wie trockener Sand durch die Finger. „Das berühmte ‚no future‘ der Punk-Bewegung“, so schreiben Deborah Danowski und Eduardo Viveiros de Castro, „findet sich plötzlich revitalisiert.“

Der Verlust der Zukunft im Anthropozän – dem [vermeintlichen] Zeitalter des Menschen – impliziert somit [tief]greifende Brüche. Auch das Politische bleibt davon nicht unberührt: Projektionen von [Eigen]Verantwortung, Souveränität im [Auto]Regime, [Demo]Kratie und nicht zuletzt von politischen Bildung[en] weisen mehr und mehr Risse auf.

Die Session wendet sich diesen Rissen zu und wirft folgende Fragen auf:

- Sind klassische Säulen politischer Bildung – etwa im Hinblick auf das Kontroversitätsgebot oder das Überwältigungsverbot – überhaupt noch [zeit]gemäß?

- Wer kann es sich angesichts der Klimakatastrophe leisten, [nicht] überwältigt zu sein? Was folgt daraus?

- Was heißt die Verschärfung klimabedingter Konflikte – und Abschottungen – für die Profession politischer Bildung[en]?

Oder wie im Call formuliert: „Haben wir [angesichts der planetaren Grenzen] überhaupt noch Zeit für politische Bildung?“

*In gedanklicher Komplizenschaft mit Werner Friedrichs.

Klingt total interessant, auch wenn ich nicht alles verstehe. Wird die Session auf diesem Sprachniveau stattfinden oder darf ich schon vorweg um eine einfachere Sprache bitten?
Mona Harangozo, 11.04.2024

Wählen in Zeiten des Populismus

Müssen wir uns mehr Zeit für politische Bildung nehmen, um zu verstehen wie Populismus funktioniert? Ein neues Game für den Einsatz im Unterricht will genau das verdeutlichen. Wer sich nicht informiert, riskiert schnell, Populismus auf den Leim zu gehen. In dieser Session wirft die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit gemeinsam mit euch einen Blick auf die Entstehung des Games "Deine Stimme".

Antisemi - WAS?

In dieser Session stellen wir euch unsere Themenkiste "Antisemi - WAS?" vom Kreisjugendring Ostallgäu vor. Ihr bekommt Infomaterial und Tipps wie ihr auf antisemitische Aussagen reagieren könnt und warum diese antisemitisch sind. Viele weitere Aufgaben und Einblicke warten auf euch.

Widersprüchliche Gleichzeitigkeiten: Rechte Radikalisierung und Rassismuskritik

Rechte Parteien und Bewegungen sind im Aufwind. Gleichzeitig haben insbesondere viele junge Menschen ein rassismuskritisches Bewusstsein. Dieser Widerspruch ist Ausdruck eines Wandels hin zu einer postmigrantischen Gesellschaft. Wir diskutieren anhand zweier studentischer Projekte zu Hate Speech im Netz und zu Rassismus in Kinderbüchern Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit diesen Widersprüchen.

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