"Grammar - Kitsch" ?!
Das aktuell vorherrschende Verständnis von Schule und Volkschulbildung folgt nach wie vor Konzepten aus dem 18. Jahrhundert. Diese sind in der Grammar of Schooling (Tyack und Tobin, 1994: https://www.jstor.org/stable/1163222) benannt und bekannt worden.
Das Konzept der "verhärteten Strukturen" - jede/r macht im selben Alter, im selben Raum zur gleichen Zeit dasselbe, und wird aufgrund von "Lernzielen" zur gleichen Zeit, alleine, im selben Raum etc. geprüft und beurteilt, mittels Noten - das ist letztlich die Zukunftsvision der Industrialisierung. Sie hält sich beständig, bis heute.
Ich beziehe mich auf Prof. Roland Reichenbach, IfE UZH
Renommierte Bildungsfachleute aus der Lehre meinen, dass das Gerede von "selbstorganisiertem Lernen", "Lernbegleitung" und "Partizipation in der Schule" streng genommen dem Vokabular des "pädagogischen Kitschs" zuzuordnen sei.
Denn: Das Machtgefälle in der Pädagogik (Schüler/in - Lehrer/in), die Schulbildung als Tauschhandel im Spannungsfeld zwischen Vertrauen und Versprechen, Postmoderne im Zweifel des Wandels - das seien Konstanten des gesellschaftlichen Zusammenlebens, also der Gesellschaft per se, die nicht rasch wandelbar seien.
Versuche aus der Reformpädagogik zeigten es: nur randständige Entwicklung bleib übrig!
Nun denn - wie soll damit umgegangen werden? Als kleiner Bergkanton bestehen in Uri Bestrebungen, den Reformweg (in neuer Denke!) zu gehen - die gelehrte Stimme spricht: bleib cool, so funktioniert Schulwandel nicht.
In der Session diskutieren wir die Pole "Wandel - Beharrlichkeit", im Sinne systemtheoretischer Überlegungen.
Ueli Zberg
Room: Galina